Autor: Inés Hermann Seite 1 von 2

Weiche und flüssige Kaliseifen

Vorweg möchte ich betonen, dass hier die Herstellung von weichen, pastösen Seifen mit Kaliumhydroxit (KOH) gezeigt wird und nicht wie aus fester Seife eine flüssige gemacht wird. Im Internet gibt es zahlreiche Rezepte, die zeigen wie mit viel Aufwand aus einem Stück Seife eine flüssige Handseife oder ein Duschgel gemacht werden kann, ähnlich der hier gezeigten Verwertung von Seifenresten. Eine detaillierte Anleitung zur Herstellung mit Rezepten habe ich in meinem Naturseifen-Rezeptbuch ab Auflage 5 zusammengestellt. Meine Rezeptsammlung über weiche Seifen wurde mit der Zeit so umfangreich, dass das Thema ein eigenes Buch füllte. Dieses ist unter dem Titel „Grüne Seifen – weiche Naturseifen selbst gemacht“ im Freya-Verlag erschienen.

Seifencreme, Waschcreme und Duschsmoothies

Diese Rezepte habe ich schon vor vielen Jahren entwickelt, um die Reste meiner handgesiedeten Naturseifen zu verwerten. Zwischenzeitlich finden sich im Internet viele ähnliche Rezepte, die jedoch Kernseife als Ausgangsmaterial haben. Ich kann Kernseife nicht zur Körperpflege empfehlen, denn sie trocknet die Haut stark aus, ist weder rückfettend noch pflegend. Sie enthält keine wertvollen Pflegestoffe, auch wenn dies immer wieder zu lesen ist. Kernseife wird traditionell aus Rindertalg (Sodium Tallowate) hergestellt. Nach der Verseifung wird die Seifenmasse ausgesalzen und der Seifenkern abgetrennt, zurück bleibt die entkernte Seife. Diese ist ein sehr gutes Reinigungsmittel, jedoch kein Körperpflegemittel.

Die Seifen werden durch die Weiterverarbeitung zu Dusch-Smoothies nicht nur restlos verwertet, sondern sogar aufgewertet. Die Seifencremes lassen sich einfach herstellen und pflegen die Haut bei der Reinigung durch den hohen Anteil von wertvollen Pflanzenfetten. Es ist ratsam die fertigen Seifencremes bis zu Gebrauch kühl zu lagern. Sie lassen sich auch sehr gut einfrieren.

Putzseifen

Als ich 2005 mit dem Sieden von Seifen begann, wollte ich diese vor allem zum Filzen verwenden. Gute Pflanzenseife gehört als Filzerin zu meinem Handwerkszeug und ich konnte diese durch den gezielten Einsatz von Rohstoffen auf meine Bedürfnisse anpassen. Im Lauf der Jahre entwickelte ich viele weitere Rezepte und meine handgesiedeten Seifen eroberten immer neue Einsatzgebiete in unserem Haushalt. In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit der Herstellung von Putzseifen beschäftigt. Hierfür habe ich zahlreiche Rezepte kreiert, in die ich viele natürliche Zusätze eingebracht habe. Vor allem mit der Herstellung von weicher Schmierseife konnte ich das Einsatzspektrum der selbst hergestellten Putzseifen erheblich erweitern. Die umfangreiche Rezeptsammlung habe ich in meinem Buch „Putzen mit selbst hergestellter Naturseife“ veröffentlicht. Es kann hier bestellt werden, das Inhaltsverzeichnis kann hier eingesehen werden. Da in der Vergangenheit bei der Weiterverbreitung meiner Rezepte im Internet mit meinem Urheberrecht recht großzügig umgegangen wurde, möchte ich die Rezepte nicht mehr auf meiner Homepage veröffentlichen.

Naturseife im Haushalt – die Alternative zu industriell gefertigten, aufwändig verpackten Produkten.

Die Ausgangsüberlegung war, Seife als reinigendes Tensid herzustellen. Meine Recherchen ergaben, dass sogenannte „Putzseife“ durch Aussalzen von Seifenresten hergestellt werden kann. Doch dies ist ein mühevoller Prozess, der zudem mit hohem Energieaufwand verbunden ist. Andere Rezepte für selbstgemachte Putzmittel auf Seifenbasis enthalten vor allem gekaufte Kernseife als Ausgangsmaterial. Doch diese möchte ich nicht verwenden, denn Kernseife wird traditionell aus Rindertalg (Sodium Tallowate) hergestellt. Kernseife auf pflanzlicher Basis wird häufig aus Palmfett gesiedet. Nach der Verseifung wird die Seifenmasse ausgesalzen und der Seifenkern abgetrennt. Zurück bleibt die entkernte Seife, ohne pflegende Eigenschaft, reduziert auf die reinigende Wirkung. Meine Putzseifen sind jedoch aus pflanzlichen Ölen, ohne Fettüberschuss und mit natürlichen, mechanischen Hilfsstoffen gesiedet. Diese sind, wie die Seife selbst, gut biologisch abbaubar und somit sehr umweltfreundlich.

Der Einsatz ätherischer Öle in den Putzseifen lässt diese nicht nur gut duften, sondern sie unterstützen auch die Reinigungswirkung und senken die Belastung durch Bakterien, Viren und Pilze nachweisbar.

Putzen mit Naturseife schafft gesunde Sauberkeit!

Seifen für problematische Haut

Einige spezielle Seifen, die ich hier vorstellen möchte, reinigen die Haut schonend und sind zudem wirksam gegen Hautprobleme. Ausgesuchte Inhaltsstoffe befreien unreine Haut von überschüssigen Fett und Schmutz. Hochwertige Pflanzenöle unterstützen die Haut in ihrer Regeneration.

An einem Seifenstück siedeln so gut wie keine Bakterien – das basische Milieu hemmt das Wachstum von Keimen und tötet diese ab.

Obst- und Gemüseseifen

Die Zugabe von frischem Obst und Gemüse verleihen der Seife nicht nur ein besonderes Aussehen, sondern auch einen feinen Duft. Es entstehen sehr charakteristische Seifen, die ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen. Sehr empfehlenswert ist auch die Zugabe von gefriergetrockneten Fruchtpulvern. Diese enthalten nicht nur den charakteristischen Geschmack der Früchte, sondern beinhalten auch deren Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und Spurenelemente. Das feine Pulver hat zudem einen leichten Peeling-Effekt und schenkt der Seife eine sanfte Farbe. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Fruchtpulver kein Maltodextrin enthalten. Maltodextrin wird zwar als Trägerstoff deklariert, ist jedoch nur ein preiswerter Füllstoff. In der Weiterverarbeitung von Fruchtpulvern in Süßspeisen werden so unnötige Kohlenhydrate eingeschleust. Bei der Verarbeitung in der Seife heizt Maltodextrin die Seifenmasse an und die Seife wird braun.

Deo-Seifen

Da sich in konventionellen Deodorants bedenkliche Inhaltsstoffe befinden und Antitranspirantien den natürlichen gesunden Ausscheidungsprozess der Haut vermindern , experimentiere ich seit einiger Zeit mit der Herstellung einer gebrauchstüchtigen Deoseife. Nach einigen Versuchen habe ich ein Rezept für eine Seife entwickelt, die wie ein Deodorant bakterienhemmend wirkt. Sie mindert die Entstehung unangenehmer Gerüche, welche durch den bakteriellen Zersetzungsprozess des Schweißes auf der Haut hervorgerufen werden. Ausgesuchte ätherische Öle unterstützen diese Wirkung und duften unaufdringlich.

Honigseifen

Honig in der Seife macht diese sehr cremig und steigert das Schaumvolumen, Als altbewährtes Schönheitsmittel spendet Honig der Haut viel Feuchtigkeit. Er beruhigt, heilt und pflegt die Haut auf natürliche Weise.
Honig heizt die Seifenmasse auf, daher arbeite ich immer so kalt wie möglich. Der Honig kann in der abgekühlten Lauge aufgelöst werden. Ich bevorzuge jedoch die Beigabe von Honig nach dem Andicken der Seifenmasse. Die Seifenformen sollten dann recht zügig befüllt und kalt gestellt werden. So bleibt die Seife hell und der Honig karamellisiert nicht.

Basisrezepte

Hier möchte ich Rezepte vorstellen, die ideal für den Einstieg in die Seifenherstellung sind. Der Aufwand für die Beschaffung der Zutaten ist so niedrig und preiswert wie möglich gehalten.

Zur Herstellung der Lauge ist stets destilliertes Wasser angegeben, daher sind alle Rezepte vegan. Die verwendeten pflanzlichen Öle und Fette sind so kombiniert, dass pflegende Seifen entstehen. Sie sind in fast allen Supermärkten, teilweise sogar in Bio-Qualität erhältlich. Ätherische Öle können in Apotheken und Drogeriemärkten gekauft werden.

Nach dem Auswählen eines Rezeptes stehen alle Zutaten und Arbeitsgeräte bereit. Ich rate dazu nochmals die einzelnen Arbeitsschritte durchzulesen und dann kann es losgehen.

Klettenwurzel-Zitronen-Seife

Diese Seife mit Orangenschalen habe ich 2006 gesiedet. Heute wirkt sie auf mich eher unspektakulär, aber damals war ich unheimlich stolz auf meine erste selbstgemachte Seife.

Seifen für besondere Tage

Die Feiertage der Menschen orientieren sich früher am Jahreslauf. Sonne, Mond und Sterne wiesen ihnen nicht nur den Weg, sondern kündeten auch die Änderungen der Jahreszeiten an. Besonders in den kälteren Regionen Europas fürchtete man sich vor den Launen der Natur, denn nur gute Ernten sicherten ihr Überleben. Auch wenn uns heute die Jahreszeiten nicht mehr in der gleichen Weise wie früher beeinflussen, so leben wir doch immer noch in einer engen Beziehung mit ihnen.
Jede Jahreszeit schenkt uns Kräuter und Blumen, die wir unseren Seifen im Gedenken an diese besonderen Tage beifügen können.

Kaffeeseifen

Kaffeeseifen eignen sich hervorragend als Handwaschseifen, die strenge Küchengerüche von den Händen entfernen. Zum Beispiel hinterlassen Knoblauch und Zwiebel nach dem Schneiden einen unangenehmen Geruch an den Händen, der von den geruchsbindenden Eigenschaften der Kaffees neutralisiert werden. Die pflegenden Öle und die unverseiften Fette der Kaffeeseifen sorgen für zarte Hände, selbst nach häufigem Waschen.

Doch Kaffeeseifen eignen sich nicht nur als Handwaschseife. Die Wirkstoffe des Kaffees haben straffende und gewebestärkende Eigenschaften. Durch die Zugabe von Kaffeesatz entstehen durchblutungsfördernde Peeling-Seife für den Körper, überaus pflegend sind und ein wunderbares Hautgefühl hinterlassen. Kaffeesatz wird vom Abfallprodukt zum natürlichen Peeling ohne Mikroplastik.

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